
Unermüdliche Sinnsuche im Beruf ist zur begehrten Reise geworden. Die beiden P-Worte, Passion und Purpose, sind nicht nur im Valley vorrangig, sondern erreichen seit längerem heimische Unternehmen, die ein Quantum Start Up-Spirit in Firmenkultur und Logik einbauen wollen oder müssen.
"Die Denkbrücke, über die wir alle gehen, lautet:
Wenn ich Sinn für meine Arbeit empfinde, dann kommt die Leidenschaft. Aber auch umgekehrt: Wenn ich etwas leidenschaftlich verfolge, kann ich darin auch Sinn erfahren."
Unternehmen bieten so große Sinnsysteme mittels Ihrer Vision, ihrer Marken, ihrer CEOs und interne Leitbilder, in die sich hoffentlich viele Mitarbeitende mit ihren persönlichen Vorstellungswelten einklinken können. Hiermit soll so Zugehörigkeit, Wachstum oder Fürsorge gefunden werden. Das sind die Nährböden, die Sinnsuche erleichtern.
Aber was macht wirklich Sinn an meinem Arbeitsplatz? Wann kann ich wirklich behaupten, ich habe den Sinn für mich gefunden? Oder geht es längst nicht um das Was, sondern um das Warum oder das Wie? Was denken Sie?
Für viele ist Sinn abhanden gekommen, weil weitestgehend der große Zusammenhang, der ganz persönliche Beitrag in all der Komplexität nicht wahrnehmbar ist.
Für viele ist es nicht attraktiv genug für Dividenden und Aktionäre zu arbeiten.
Viele ermüdet das Hamsterrad des Geldverdienens.
Für viele ist der Unternehmens-Purpose zu abstrakt und im eigenen Leben nicht vorstellbar.
Viele erleben täglich das Say-Do-Gap: Prinzipien und Corporate Purpose werden anders vorgelebt, als proklamiert.
Muss Arbeit überhaupt sinnvoll und leidenschaftlich sein?
Dieser Frage ging die Forscherin und Psychologin Tatjana Schnell nach. Sie unterscheidet zwischen offensichtlich sinnstiftenden Berufen in gemeinnützigen Organisationen oder Lehr-Heil -und Vermittlungsberufen. Hier ist der große Sinn naheliegend: Helfen.
Andere suchen den Lebenssinn im Beruf und so wird Arbeit selbst zur größeren Sinnquelle, als andere Bereiche des Lebens. Andere Menschen empfinden wiederum die Lebensbalance zu halten als besonders sinnstiftend.
Ich erlebe, dass Sinnsuche und das Sinnempfinden, sehr Individuell und unterschiedlich ist. Natürlich ist für den Großteil der Berufstätigen der Beruf ein intensives Selbsterfahrungsfeld. Man lernt sehr viel aus vielen Blickwinkeln über sich selbst, Entwicklung wird hier angestoßen. Wenn man will. Daher resultiert große Identifikation mit dem Berufsleben.
Ich bin überzeugt, dass.....
..Sinn im Beruf gefunden werden kann. Von jedem selbst. Wenn das Unternehmen darüberhinaus noch einen Rahmen bietet, der diese Suche fördert, ist das großartig.
..es nicht nur einen Sinn gibt, sondern in vielen Tätigkeiten und Bereichen man Nützlichkeit, Wachstum, Wertschätzung und Freude findet. Das empfindet man dann als Sinn.
..Sinn ist auch nicht eine Sache oder eine Person, die plötzlich da ist. Sinn muss gesucht und erarbeitet werden. Dann empfindet man es, jenseits des vielzitierten Flowgefühls.
..Sinn sich immer wieder verändert. Je nach Lebenslage und Alter. Manchmal wird auch Sinnempfinden der jungen Jahre wieder entdeckt und ausgelebt.
..sich Sinnfindung auch in beruflichen Krisen ankündigt, denn zumeist geht es dabei um Entwicklungsschritte.
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